Tansania 2015 Beeindruckende Naturfotografenreise

Tansania 2015 Beeindruckende Naturfotografenreise

Es ist immer wieder spannend, die Fotoreiseleitung in die Serengeti zu übernehmen. Auch wenn ich schon mehrfach als Reiseleiter beim „crossing“ gewesen bin, es ist immer wieder ungewiss, ob die Tiere am Fluss sind, ob sie den Fluss queren oder sich in Abhängigkeit der Regenschauer doch schon an einer ganz anderen Stelle der weiten Landschaft der Serengeti & Masai Mara befinden. Wie immer ist eine ganze Woche Spannung und Anspannung in unserer Reisegruppe nicht zu übersehen.

Die Gruppe besteht aus 8 Personen, von denen einige mit professioneller Ausrüstung fotografieren und die Möglichkeit einfach genießen, über eine Woche Zeit in der Serengeti verbringen zu können. Wiederum andere Reisegäste freuen sich über Anregungen, Tipps, Bildbesprechungen und Hinweise während der Ausfahrten. Ich selbst teile mich stets von Ausfahrt zu Ausfahrt auf ein anderes Fahrzeug auf, so ergibt sich stets die Gelegenheit, das ich jedem zur Verfügung stehen kann.

Schöne Löwenporträts

Die ersten beiden Tage unserer Safari verbringen wir im zentralen Teil der Serengeti. Nach dem Flug nach Sero Nera beziehen wir unsere Unterkunft in idyllischer Lage und können es kaum erwarten. Es geht auf Pirsch. Was bedeutet das? Wir sind also jeweils 4 Gäste auf einem langen Landcruiser und haben dadurch eine üppige Menge Platz, auch alle an der gleichen Seite fotografieren zu können. Und das wird auch reichlich genutzt. Bereits am ersten Tag bekommen wir 2 Rudel von Löwen zu sehen, eines davon im trüben Wetter und Regen. Eine sehr gute Möglichkeit für Porträts der Tiere. Stolze Mähne, nasses Haupt, weitläufige Landschaft im Hintergrund, großartig. Tags darauf scheint die Sonne und wir erwischen ein Rudel Löwen, das sich wohl am Vortag ein Zebra gerissen hatte. Schöne Bilder bei sehr guten Lichtverhältnissen, eine glückliche Fotoreise-Gruppe mit beeindruckenden Erlebnissen und besten Möglichkeiten zum Fotografieren. Wunderbar.

River Crossing der Gnus

Weiter geht unsere Reise Richtung Norden. Das Ziel ist das Serengeti View Camp auf dem schönen Platz Togoro 3. Klasse. Alles was man braucht ist dabei, alles was üppiger Luxus wäre, ist weggelassen. Ein wenig Hemingway, ein wenig rustikales Campen, ein eigenes praktisches Zelt mit eigener Toilette und Kübeldusche – das zu Hause für eine ganze Woche. Eine ganze Woche in der Serengeti, „quality time zum Fotografieren“. Großartig. Das macht diese Reise aus. Gleich am nächsten Tag geht es bis zur Grenze am Marafluss. Eine lange Fahrt. Aber die Landschaft ist abwechslungsreich und wunderschön. Viele Fotostopps erlauben wir uns dieses Mal nicht, denn wir wollen die meiste Zeit am Fluss verbringen und vor allem erst einmal sehen, wo die großen Herden der Gnus sind. Haben sie schon den Fluss überquert? Oder sind sie noch nicht einmal da? Oder kommen wir zum richtigen Zeitpunkt? Die Spannung in der Gruppe steigt. Keiner hat mehr richtig Lust, ein paar idyllisch in Ruhe sich liebkosende Giraffen zu fotografieren. Der Fluss ruft und zieht uns magisch an…. Endlich sind wir da. Und kaum zu glauben, das crossing ist schon im vollen Gange. Die Hälfte haben wir schon verpasst. Die Tiere strömen schon durch den Fluss. Sofort zeigt sich, wer in unserer Gruppe blitzschnell fotografieren kann und wer noch mehr Zeit braucht, bis er „vorbereitet ist“. Die Kameras klicken, die Fotografen sind alle angespannt, die besten Bilder der ganzen Reise könnten jetzt hier entstehen. Ein Adrenalinkick binnen Sekunden. Ich selbst genieße diesen Moment, fällt mir doch eine gefühlt tonnenschwere Last von vom Herzen, das crossing zu erleben und zu fotografieren. Wunderbar. Ich weiß, wir werden heute und die ganze Reise glücklich von diesem Moment berichten und ein Leben lang herrliche Bilder von diesem Naturschauspiel unser eigen nennen. Dieses Glück, dieses Erlebnis, diese Momente – das ist unbezahlbar…

Und genau deswegen kommen die Reisegäste auf so eine Fotoreise und bringen natürlich auch eine hohe Erwartungshaltung mit. Das ist die Last, die man als Reiseleiter aushalten muss. Und es ist eben hervorragend, wenn diese Last von einem abfällt und die ganze Gruppe glücklich ist, so ein Erlebnis auf der Fotoreise zu erleben. Das waren die wohl spannendsten Momente dieser Fotoreise.

Big Five gesehen

Wir kommen noch ein weiteres Mal an diese Stelle, 2 Tage später ist der Wasserlauf gestiegen, das Queren schwieriger. Wir haben noch ein weiteres Mal das Glück ein crossing zu erleben und auf der Rückfahrt zu unserer Unterkunft sehen wir auch noch einen Leoparden neben der Straße in natürlichem Umfeld. Ein schönes Fotomotiv. Wir haben also nun auch unsere „Big Five“ gesehen. Unweit des Maraflusses hatten wir die Chance, ein Nashorn mit Jungtier zu beobachten. Es klappt einfach alles in der Serengeti. Die letzten beiden Tage nutzen wir, um im zentralen Teil des Nationalparks noch einmal auf Löwenpirsch zu gehen. Zwei große Rudel von über 20 Tieren geben uns dabei ideale Möglichkeiten zum Fotografieren. Zum krönenden Abschluss haben wir auch noch Gelegenheit, einem stattlichen Krokodil beim Verzehr eines Impala zusehen zu können. Licht und Blickwinkel waren nicht ideal, aber zu beobachten, wie ein gewaltiges Krokodil das Impala zerteilt, verzehrt bis nichts mehr übrig blieb, das war ein besonderes Erlebnis.

Am letzten Tag erleben wir noch einen Rundflug zurück nach Arusha bei bestem Wetter.

“Die Serengeti grüßt und bleibt in der Ferne zurück, der Pilot wählt eine Route knapp am heiligen Berg der Masai vorbei. Fast zum Greifen nah… Fotogen. Grandios.”

Unterwegs im Meereis
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Belugawale in der Hudson Bay